Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, ein deutschlandweit einmaliges und symbolträchtiges Projekt mit der Möglichkeit islamischer Bestattungsriten ins Leben zu rufen. Muslimische Vereine in Wuppertal haben den Verein „Muslimische Friedhöfe Wuppertal e.V.“ gegründet.
Aktuell sieht die Bestattungssituation von Muslimen in Deutschland wie folgt aus:
Die Verstorbenen werden überwiegend in die Herkunftsländer überführt, um dort den Verstorbenen beizusetzen. Für die erste und zweite Generation von Zugewanderten ist dies überwiegend der letzte Wunsch. Für die dritte und nachfolgenden Generationen, die in Deutschland in Ihrer Heimat sind, ist dies oftmals eine Belastung. Sie fühlen sich in Deutschland in Ihrer Heimat und als voll integriert, müssen sich aber aktuell Gedanken über ihre eigene und über die Bestattung ihrer Angehörigen machen. Für viele ist es ein Hindernis das eine Bestattung nach muslimischen Riten in Deutschland nicht voll umfänglich möglich ist. Heute werden verstorbene Muslime, die in Deutschland bestattet werden, auf städtischen Friedhöfen beigesetzt. Diese Grabflächen sind i.d.R. für ca. 15-20 Jahre (je nach Friedhofssatzung) gepachtet und werden nach Pachtende umgegraben. Das ist für Muslime ein Hemmnis ihre Angehörigen auf städtischen Friedhöfen beerdigen zu lassen. In Deutschland wird teilweise heftig über die Integration von Migranten debattiert, aber integrierte Menschen müssen sich überlegen, ob Sie in Ihrer Heimat Deutschland oder in den Herkunftsländern ihrer Vorfahren bestatten lassen. Eine gelungene Integration muss aus unserer Sicht den Tod mit beinhalten und darf nicht davor enden.
Der erste muslimische Friedhof Deutschlands soll in direkter Nachbarschaft zu einem evangelischen und jüdischen Friedhof entstehen. Dies ist deutschlandweit ebenfalls einmalig und hat sehr große Symbolkraft und zeigt auch die gute und friedliche nachbarschaftliche Nähe der Religionen. Ursprünglich war es geplant, den Friedhof Mitte 2019 in Betrieb zu nehmen; ob wir dieses Ziel erreichen ist in erster Linie davon abhängig, ob uns die Mittel zur Verfügung stehen.
Im Vorfeld haben wir einen umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozess eingeleitet und insbesondere die unmittelbar angrenzenden Anwohner in die Planung mit einbezogen. Letztendlich sind wir infolge der Bürgerbeteiligung von der zunächst sehr schlicht angedachten Friedhofsanlage zu einer sehr ansprechenden, aber auch kostenintensiveren, Gestaltung übergegangen. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt betragen etwa 500.000 € inkl. des Grundstückserwerbs.
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